Realschule gewinnt Experimenta-Wettbewerb mit Kühlboxen

Die Projektarbeit zu den energiesparenden Boxen bringt den ersten Platz für die 6b

Von Moritz Bayer (RNZ)

Eberbach/Heilbronn.
Es ist eine Premiere, die stolz macht: Die Realschule Eberbach hat mit der teilnehmenden Klasse 6b den landesweiten Realschulwettbewerb Nanu? der "Experimenta" in Heilbronn gewonnen. Die Schüler überzeugten die Jury bei sehr guter Beteiligung mit der Entwicklung und Durchführung von Experimenten zu den besten Kühlbox-Konstruktionen. Zum Lohn gibt’s einen Ausflug in den Europapark und 700 Euro in die Klassenkasse obendrauf.

Schon Anfang des Jahres kam das Thema auf: Energie effizient nutzen. Ein Ansatz, der die Schüler vermutlich lebenslang begleiten wird. So war seitens der Lehrkräfte Rina Dhingra-Müller und Gerald Albrecht gar nicht viel Überzeugungsarbeit nötig, um ihre Klasse zur Teilnahme zu motivieren. Dass sie sich am Ende sogar gegen alle Mitbewerber durchsetzen würde, war natürlich nicht abzusehen und freut Dhingra-Müller umso mehr: "Das war viel Arbeit für alle Beteiligten, aber hat auch so viel Spaß gemacht. Die Klasse hat sich das verdient und es war absolut spitze, zu sehen, wie gut zusammengearbeitet wurde."

Denn ab Ende Januar ging es Schlag auf Schlag: An zwei Projekttagen und in vielen Unterrichtsstunden arbeitete die 6b ihr Projekt aus. Unterstützung gab es dabei auch vom Netzwerk "Mit Rat und Tat", ein Zusammenschluss ehemaliger Fach- und Führungskräfte aus der Metropolregion. "Wir haben erst einmal überlegt, wie Wärme transportiert werden kann: durch Wärmeströmung, Wärmeleitung und Wärmestrahlung", erklärt Schüler Ryan Lenz. "Danach haben wir verschiedene Materialien auf ihre Eigenschaften getestet, wie gut sie sich dafür eignen – oder nicht", ergänzt Klassenkameradin Sofia Henrich.

Als Dritter im Bunde der Präsentierenden zeigte Jamie Layer dann, wieso sich die Klasse für Mikrocontroller entschieden hat, um zu messen, wie schnell eine bestimmte Menge Eis in verschieden gebauten Boxen schmilzt. Alternativen waren Gucklöcher in den Kisten, eine Kamera innendrin, oder eine verbaute Plexiglasscheibe. Sogar das Programm für die sensiblen Technikgeräte schrieben die Schüler unter Anleitung selbst. Am Ende wurde klar: Die vollständig mit Watte gefüllte Kiste schneidet am besten ab. Styropor war als Baumaterial dabei nicht erlaubt.

Wenngleich in Heilbronn Lenz, Henrich und Layer ihre Klasse zu dritt glänzend repräsentierten, war der Erfolg echtem Teamgeist zu verdanken. Für alle "Vorführer" gab es in der Klasse jeweils ein Back-up, der ebenso hätte einspringen können. Es wurde zusammen gelernt, vorbereitet und durchgeführt. "Diese Erfahrung war wichtig und das wird allen in der Klasse noch viel geben", ist sich Dhingra-Müller sicher.

Beim Finale des Wettbewerbs in Heilbronn in den Räumen der "Experimenta" wurden drei Siegerprojekte ausgezeichnet: Neben der Realschule Eberbach mit ihrem Projekt "Wer baut die beste Kühlbox?" war die Jury auch von der Friedrich-Adler-Realschule Laupheim ("Schaden Magnete Datenträgern?") und der Eichendorff-Realschule Gottmadingen ("Fortbewegungsmittel der Zukunft") beeindruckt.

Die baden-württembergische Kultusstaatssekretärin Sandra Boser ließ sich ausführlich die Finalprojekte zeigen und war begeistert: "Es beeindruckt mich, mit wie viel Neugierde, Freude und Ehrgeiz unsere Schülerinnen und Schüler an ihre Projekte gehen – und das gilt nicht nur für die Preisträgerinnen und Preisträger.” Sie zeichnete die Preisträger und Finalteilnehmer aus.

Ralf Müller, Geschäftsführer bei Chemie.BW, dem Hauptunterstützer des Wettbewerbs, machte deutlich, warum sich der Verband seit vielen Jahren nicht nur finanziell engagiert: "Die fächerübergreifende Projektarbeit der Schüler kommt der Arbeitsweise in der Berufswelt bereits sehr nahe."

Video: Das Finale des Realschulwettbewerbs "NANU?! - Realschule experimentiert"

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